7/I/2022 Virtuelles Wasser von Produkten kennzeichnen und Problembewusstsein schaffen

Status:
Angenommen

Wir fordern die SPD Bundestagsfraktion und die S&D Fraktion im Europäischen Parlament auf sich für die Kennzeichnung von virtuellem Wasser sowohl in Nahrungsmitteln aus auch anderen Konsumgütern einzusetzen. Es soll jedoch zuvor geprüft werden, ob ein solches Label in den Produktionsländern zu sozialen oder ökologischen Verwerfungen führt. Virtuelles Wasser ist Wasser, das währende der gesamten Produktionskette des Produktes anfällt und so nicht offensichtlich sichtbar für den/die Verbraucher*in ist. Zusätzlich soll diese Kennzeichnung von einer Aufklärungskampagne begleitet werden die Knappheit von Wasser in bestimmten Teilen der Erde und deren Konsequenzen für die Natur und die Bewohner*innen der Regionen problematisiert und so ein Bewusstsein für dieses Thema schafft.

Des Weiteren fordern wir eine europäische gesetzliche Regelung, die den virtuellen Wasserverbrauch in Nahrungsmitteln und Konsumgütern schrittweise senkt.

Begründung:

Wasser ist essentieller Bestandteil allen Lebens. Ein Mensch kann ohne Nahrung ca. drei Wochen überleben ohne Wasser jedoch nur ungefähr drei Tage. Die Verfügbarkeit von frischen, genießbaren Wasser ist für die meisten Menschen auf der Welt keine Selbstverständlichkeit wie für uns. Wasserknappheit oder Wasser Verteilung ist schon heute die Ursache für diverse Konflikte zwischen Ländern, oder einfach globalen Produzenten und lokalen Kleinbauern und der Bevölkerung. Versiegen die Brunnen und vertrocknet die Ernte so haben diese Menschen keine Lebensgrundlage mehr in der Region und müssen oft ihre Heimat verlassen.

Unser hiesiges Konsumverhalten hat direkte Auswirkungen auf die Wasserknappheit in vielen Regionen dieser Erde. Unser Wasserverbrauch beträgt ca. 4000 Liter pro Tag von denen aber nur 135 Liter direkter Wasserverbrauch für Hygiene oder Kochen sind und der Rest in unseren Konsumgütern als virtuelles Wasser „versteckt“ ist. So steckt in einem Kilo Bananen 790 Liter Wasser und in einem Kilo Kaffee sogar 18.000 Liter. Auch für Textilen wird enorm viel Wasser bei der Produktion eingesetzt, so bei einem T-Shirt 2500 Liter. Das tückische ist, dass man das Wasser in diesen Produkten nicht sehen kann und so seinen Konsum dahingegen schwerer anpassen kann. Darum fordern wir eine Kennzeichnung aller Produkte und eine Aufklärungskampagne um ein Problembewusstsein zu schaffen.

Empfehlung der Antragskommission:
Annahme (Konsens)
Beschluss: Angenommen
Text des Beschlusses:

Wir fordern die SPD Bundestagsfraktion und die S&D Fraktion im Europäischen Parlament auf sich für die Kennzeichnung von virtuellem Wasser sowohl in Nahrungsmitteln aus auch anderen Konsumgütern einzusetzen. Es soll jedoch zuvor geprüft werden, ob ein solches Label in den Produktionsländern zu sozialen oder ökologischen Verwerfungen führt. Virtuelles Wasser ist Wasser, das währende der gesamten Produktionskette des Produktes anfällt und so nicht offensichtlich sichtbar für den/die Verbraucher*in ist. Zusätzlich soll diese Kennzeichnung von einer Aufklärungskampagne begleitet werden die Knappheit von Wasser in bestimmten Teilen der Erde und deren Konsequenzen für die Natur und die Bewohner*innen der Regionen problematisiert und so ein Bewusstsein für dieses Thema schafft.

Des Weiteren fordern wir eine europäische gesetzliche Regelung, die den virtuellen Wasserverbrauch in Nahrungsmitteln und Konsumgütern schrittweise senkt.

gestellt als Antrag 188/I/2022 Virtuelles Wasser von Produkten kennzeichnen und Problembewusstsein schaffen auf dem Landesparteitag 19.06.2022
Beschluss und überwiesen an: Bundesparteitag 2023, MdEP

Beschluss-PDF: