Die SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus wird aufgefordert,
- darauf hinzuwirken, dass der Senat eine Evaluierung der Maßnahmen vornimmt, die auf Bezirksebene darauf abzielen, Vereinsamung entgegenzuwirken,
- sich über den Bundesrat für einen länderübergreifenden „best practices“-Informationsaustausch einzusetzen und neue Ansätze zur Bekämpfung von Vereinsamung im Rahmen von Pilotprojekten zu unterstützen,
- sich dafür einzusetzen, dass der Senat einmal in jeder Legislaturperiode einen Evaluierungsbericht zu den Förderungsmaßnahmen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Stadt – einschließlich der Aktivitäten zur Überwindung von Vereinsamung – vorlegt.
Unsere moderne Gesellschaft bietet unzählige Möglichkeiten, Menschen miteinander in Kontakt zu bringen, jeder Einzelne verfügt über Freiheiten, deren Umfang in der bisherigen Menschheitsgeschichte beispiellos ist. Obwohl wir heute mehr Möglichkeiten haben, mit anderen Menschen – auch virtuell – in Kontakt zu treten, führen diese Beziehungen oft nicht zu einer erfüllenden, nicht nur oberflächlichen sozialen Verbindung.
Vereinsamung hat vielfältige Ursachen, zum Beispiel der Verlust sozialer Bindungen, das Fehlen von Unterstützungssystemen oder auch die Schwierigkeit, neue Kontakte zu knüpfen. Das Problem hat keineswegs nur individuelle Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Betroffenen, sondern zunehmend auch gesellschaftliche Konsequenzen.
Wissenschaftliche Studien belegen, dass Vereinsamung negative Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit haben kann. Einsamkeit kann zu einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen, Angstzuständen und einem geschwächten Immunsystem führen. Menschen, die sich einsam fühlen, haben oft auch ein höheres Risiko für einen vorzeitigen Tod.
Der demografische Wandel spielt ebenso eine Rolle bei der Vereinsamung in der heutigen Gesellschaft. Die steigende Lebenserwartung und die sinkende Geburtenrate führen dazu, dass immer mehr ältere Menschen allein leben. Einsamkeit im Alter kann zu einer Verschlechterung der körperlichen und geistigen Gesundheit führen.
Auch sozioökonomische Faktoren haben Einfluss auf die Vereinsamung: Menschen, die in sozial benachteiligten Gebieten leben oder finanzielle Schwierigkeiten haben, sind oft stärker von Vereinsamung betroffen. Sie haben möglicherweise weniger Zugang zu sozialen Aktivitäten und Unterstützungssystemen, was zu einem Gefühl der Isolation führen kann.
Es betrifft keineswegs nur den älteren Teil unserer Gesellschaft. Auch viele junge Menschen fühlen sich heute einsam, flüchten sich in virtuelle Welten, was das Problem jedoch nur verstärkt; oft bleibt nur noch Verzweiflung, Resignation bis hin zur Depression.
In dieser Situation geht es vordringlich darum, das Bewusstsein für das Thema Vereinsamung zu schärfen und die Stigmatisierung von Einsamkeit zu reduzieren. Wir als Gesellschaft müssen dieses Problem ernst nehmen. Vereinsamung vieler Menschen spaltet die Gesellschaft und lässt sie auseinanderdriften.
Die SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus wird aufgefordert,
- darauf hinzuwirken, dass der Senat eine Evaluierung der Maßnahmen vornimmt, die auf Bezirksebene darauf abzielen, Vereinsamung entgegenzuwirken,
- sich über den Bundesrat für einen länderübergreifenden „best practices“-Informationsaustausch einzusetzen und neue Ansätze zur Bekämpfung von Vereinsamung im Rahmen von Pilotprojekten zu unterstützen,
- sich dafür einzusetzen, dass der Senat einmal in jeder Legislaturperiode einen Evaluierungsbericht zu den Förderungsmaßnahmen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Stadt – einschließlich der Aktivitäten zur Überwindung von Vereinsamung – vorlegt.