Ältere Menschen sind nicht erst seit der Pandemie und der erheblichen Preissteigerungen des allgemeinen Lebensunterhaltes von den Eintrittspreisen der kulturellen Angebote besonders betroffen. In der Regel lebt der größte Teil der Empfängerinnen und Empfänger von Renten oder Ruhegehältern in finanziell beengten Verhältnissen. Gleichzeitig nimmt aus eben diesen Gründen auch die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ab, weil immer mit Ausgaben und finanziellen Belastungen, Einschränkungen verbunden. Die Folge hiervon sind Rückzug, Vereinsamung und psychische Irritationen bis hin zu depressiven Störungen oder körperlichen Erkrankungen.

Kulturangebote gehören zur sozialen und gesellschaftlich notwendigen Grundversorgung. Sie garantieren und gewähren Teilhabe, Solidarität und Menschlichkeit in hohem Maße. Der ältere Mensch empfindet sich als abgeschoben, wenn er auf die Angebote in Senioreneinrichtungen, Familienzentren und gemeinnützigen Vereine reduziert wird. Die Arbeit in diesen Einrichtungen ist unverzichtbar, reicht jedoch nicht aus. Dies wird und kann als ausgrenzend erlebt werden, wenn sie als einzige Möglichkeit für den älteren Menschen nutzbar sind.

Die AG60plus hält es daher für dringend geboten, dass gerade für den älteren Menschen hier entsprechend kostenfreie Angebote zur Verfügung stehen oder gestellt werden. In städtischen Museen gibt es einen freien Tag im Monat. In städtischen Theatern gilt die „normale“ Preistabelle für den Eintritt. Konzertkarten sind für reguläre Musikveranstaltungen mit einer kleinen Rente nicht bezahlbar. Das ist nicht vereinbar mit unserer Überzeugung von barrierefreiem Zugang zur Kultur. Es sind nicht nur die Treppenstufen, die uns oft Probleme bereiten – es sind die finanziellen Hürden, die für viele von uns unüberwindbar sind.