Wir fordern die sozialdemokratischen Mitglieder der AGH-Fraktion sowie des Senats auf, sich für die Einrichtung eines Azubiwerks in Berlin einzusetzen. Mittelfristiges Ziel der Errichtung eines Azubiwerks muss mindestens eine Wohnraumversorgungsquote in Höhe der des Studierendenwerks (aktuell etwa 5%) sein, um Auszubildende und Studierende in Berlin gleichwertig zu unterstützen. Hierfür muss eine auskömmliche Anschubfinanzierung und langfristige Finanzierungssicherheit gewährleistet sein.
Gleichzeitig halten wir an unserer Forderung nach einer Ausbildungsumlage fest und fordern die sozialdemokratischen Mitglieder der AGH-Fraktion sowie des Senats auf, sicherzustellen, dass diese noch in dieser Legislatur umgesetzt wird, sollte das Ziel des Bündnisses für Ausbildung, bis Ende 2025 rund 2000 zusätzliche Ausbildungsverhältnisse zu schaffen, nicht erreicht werden.
Berlin ist Ausbildungsschlusslicht. Nicht nur bilden nur etwa 11% der Berliner Betriebe aus, was deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von ca. 18% liegt, auch gibt es seit Jahren zu wenig Ausbildungsplätze in Berlin, um alle Bewerber*innen zu versorgen. Gleichzeitig brechen in Berlin überdurchschnittlich viele Azubis ihre Ausbildung ab. Die Gründe für diese Daten sind vielfältig, was aber bleibt: Die Situation auf dem Berliner Ausbildungsmarkt ist prekär.
Das Berliner Bündnis für Ausbildung hat sich erst in der Woche vom 8.4.2024 erneut zusammengesetzt, um Wege aus der Ausbildungsmisere zu erörtern. Rund 47 Maßnahmen hat das Bündnis zum Erreichen dieses Vorhabens auf den Weg gebracht. Sollte dies nicht zu der anvisierten Verbesserung der Ausbildungsmarktlage führen, bestärkt das den Bedarf einer strukturellen Unterstützung ausbildungswilliger Betriebe durch die Einführung einer Ausbildungsumlage, wie es der Koalitionsvertrag vorsieht. Berlin muss nicht nur Stadt der guten Arbeit, sondern auch Stadt der guten Ausbildung sein!
Im September 2023 wurde beschlossen, dass die SPD Berlin die Forderung nach einem Azubiwerk in Berlin unterstützt. Diese muss notwendigerweise haushälterisch abgesichert werden. Das Studierendenwerk existiert bereits seit über 100 Jahren und stellt Interessen der Studierendenschaft in den Vordergrund, bietet für zahlreiche Studierende günstigen Wohnraum und begleitet sie durch die Bereitstellung lebensnaher (Beratungs-)Angebote durch ihr Studium. Die Förderung der Gleichwertigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung bedeutet auch die Schaffung einer gleichwertigen Infrastruktur! Dies wäre nicht nur im Interesse der Auszubildenden, sondern auch ein Standortvorteil für Berliner Betriebe.
Der SPD kann es hier gelingen, mit einem Projekt konkret den Belangen der rund 32.000 Azubis in unserer Stadt gezielt zu begegnen und sie in den Fokus unserer Politik zu stellen. Daher unterstützt die SPD explizit die Pläne von der Arbeitssentatorin Cansel Kiziltepe, ein solches Azubiwerk zu gründen.
Änderungsanträge
Status | Kürzel | Seite | Zeile | AntragstellerInnen | Text | |
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Angenommen | Ä1/I/2024-1 | Änderung des Antragstitels in: Auszubildende und Studierende gleichwertig unterstützen - für ein Azubiwerk in Berlin! |
Wir fordern die sozialdemokratischen Mitglieder der AGH-Fraktion sowie des Senats auf, sich für die Einrichtung eines Azubiwerks in Berlin einzusetzen. Mittelfristiges Ziel der Errichtung eines Azubiwerks muss mindestens eine Wohnraumversorgungsquote in Höhe der des Studierendenwerks (aktuell etwa 5%) sein, um Auszubildende und Studierende in Berlin gleichwertig zu unterstützen. Hierfür muss eine auskömmliche Anschubfinanzierung und langfristige Finanzierungssicherheit gewährleistet sein.
Gleichzeitig halten wir an unserer Forderung nach einer Ausbildungsumlage fest und fordern die sozialdemokratischen Mitglieder der AGH-Fraktion sowie des Senats auf, sicherzustellen, dass diese noch in dieser Legislatur umgesetzt wird, sollte das Ziel des Bündnisses für Ausbildung, bis Ende 2025 rund 2000 zusätzliche Ausbildungsverhältnisse zu schaffen, nicht erreicht werden.