6/II/2019 Kita für alle – ab vier Jahren!

Status:
Angenommen

Was ein Kind in seinen ersten Lebensjahren lernt, ist von großer Bedeutung für seinen künftigen Lebensweg. In der Kita wird die Bildung, Erziehung und Betreuung des Kindes in Ihrer Familie ergänzt und unterstützt. Kitas fördern Mädchen und Jungen in ihrer sozialen, emotionalen, körperlichen und geistigen Entwicklung von Anfang an. Kinder, die mindestens zwei Jahre in der Kita waren, erreichen deutlich bessere Ergebnisse in den Sprachtests als Kinder, die nur kurz oder gar nicht in der Kita waren.

Dennoch weisen nach wie vor zu viele Kinder ein Jahr vor der Schule große Defizite, vor allem Sprachprobleme auf. Diese Kinder haben in der Regel gar keine Kita besucht oder nur sehr sporadisch. Und obwohl die Teilnahme an den Sprachtests Pflicht ist, erscheinen jedes Jahr viele Familien gar nicht, bzw. nach festgestellten Sprachdefiziten kommen die Kinder nicht in der Kita an.

Die Qualität und hohe Akzeptanz der Berliner Kita spricht für sich, aus diesem Grund fordern wir die sozialdemokratischen Mitglieder des Abgeordnetenhaus von Berlin und die sozialdemokratischen Mitglieder des Senats auf, den Besuch des letzten Kitajahres verpflichtend zu machen und die entsprechenden rechtlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen.

Das verpflichtende Kitajahr soll in der Kita und auf der Grundlage des “Berliner Bildungsprogramm für Kitas und Kindertagespflege”, der Grundlage der Arbeit aller Berliner Kitas, stattfinden. Es bietet einen verbindlichen, wissenschaftlich begründeten und fachlich erprobten Orientierungsrahmen für die Erzieherinnen und Erzieher und findet bundesweit Nachahmer. Es beschreibt, welche grundlegenden Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten ein Kind braucht, um seinen Lebensweg erfolgreich zu beschreiten, mit welchen Inhalten es bekannt gemacht werden soll und wie es entsprechend seines Entwicklungsstandes und seiner Neigungen gefördert werde kann.

 

Wichtig ist, dass alle Kinder bestmögliche Voraussetzungen für ihren weiteren Bildungsweg erwerben.

 

Begründung:

Die Vorschule, deren Besuch in Berlin freiwillig war und vor allem von bildungsnahen Familien mit ihren Kindern nachgefragt war, wurde zu Recht abgeschafft. In Berlin besuchen inzwischen 95 % der 3-5 Jährigen die Kita. Dies zeigt, dass die Berliner Kita bei den Eltern sehr anerkannt ist.

Schulreifeuntersuchungen und Sprachtests zeigen aber, dass dennoch zu viele Kinder in Berlin ein Jahr vor der Schule massive Entwicklungsdefizite und vor allem Sprachprobleme haben. Bei den jüngsten Prüfungen hatte laut Senatsverwaltung für Bildung jedes sechste Kitakind Sprachdefizite. Bei den Kindern, die keine Kita besuchten, waren sogar mehr als 50 Prozent förderbedürftig. Seit 2013 haben sich die Ergebnisse der Kinder kaum gebessert, obwohl Kinder, die keine Kita besuchen mit vier Jahren zum verbindlichen Sprachtest müssen, um eventuelle Sprachdefizite festzustellen. Bei den Sprachtests zeigt sich, dass Kinder, die mindestens zwei Jahre in der Kita waren, deutlich bessere Ergebnisse in den Sprachtests haben als Kinder, die nur kurz oder gar nicht in der Kita waren.

Inzwischen können sogar von den Bezirken Bußgelder verhängt werden, wenn Eltern nicht mit ihren Kindern zum verpflichtenden Sprachtest erscheinen. Unabhängig vom Bußgeld gibt es zudem die Möglichkeit, dass die Familiengerichte im Sinne des Kindeswohls die Eltern verpflichten, ihre Kinder in die Kita zu bringen. Dennoch erscheinen jedes Jahr viele Eltern mit ihren Kindern trotz Einladung gar nicht erst zum Sprachtest. Und von den Kindern, die nach dem Test wegen der großen Defizite die Auflage bekommen haben, an der Förderung in der Kita teilzunehmen, sind 2018 450 dort nie angekommen.

Beschluss: Annahme
Text des Beschlusses:

Was ein Kind in seinen ersten Lebensjahren lernt, ist von großer Bedeutung für seinen künftigen Lebensweg. In der Kita wird die Bildung, Erziehung und Betreuung des Kindes in Ihrer Familie ergänzt und unterstützt. Kitas fördern Mädchen und Jungen in ihrer sozialen, emotionalen, körperlichen und geistigen Entwicklung von Anfang an. Kinder, die mindestens zwei Jahre in der Kita waren, erreichen deutlich bessere Ergebnisse in den Sprachtests als Kinder, die nur kurz oder gar nicht in der Kita waren.

Dennoch weisen nach wie vor zu viele Kinder ein Jahr vor der Schule große Defizite, vor allem Sprachprobleme auf. Diese Kinder haben in der Regel gar keine Kita besucht oder nur sehr sporadisch. Und obwohl die Teilnahme an den Sprachtests Pflicht ist, erscheinen jedes Jahr viele Familien gar nicht, bzw. nach festgestellten Sprachdefiziten kommen die Kinder nicht in der Kita an.

Die Qualität und hohe Akzeptanz der Berliner Kita spricht für sich, aus diesem Grund fordern wir die sozialdemokratischen Mitglieder des Abgeordnetenhaus von Berlin und die sozialdemokratischen Mitglieder des Senats auf, den Besuch des letzten Kitajahres verpflichtend zu machen und die entsprechenden rechtlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen.

Das verpflichtende Kitajahr soll in der Kita und auf der Grundlage des “Berliner Bildungsprogramm für Kitas und Kindertagespflege”, der Grundlage der Arbeit aller Berliner Kitas, stattfinden. Es bietet einen verbindlichen, wissenschaftlich begründeten und fachlich erprobten Orientierungsrahmen für die Erzieherinnen und Erzieher und findet bundesweit Nachahmer. Es beschreibt, welche grundlegenden Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten ein Kind braucht, um seinen Lebensweg erfolgreich zu beschreiten, mit welchen Inhalten es bekannt gemacht werden soll und wie es entsprechend seines Entwicklungsstandes und seiner Neigungen gefördert werde kann.

Wichtig ist, dass alle Kinder bestmögliche Voraussetzungen für ihren weiteren Bildungsweg erwerben.

Beschluss-PDF:
Stellungnahme(n):
Landesparteitag